Schlunz Trails

Donnerstag, 17. September 2015

Der Sinn des Lebens


Menschen und Tiere leiden, sterben und hinterlassen trauernde Angehörige.
Während sich nichtmenschliche Tiere mit den Umständen von Leben und Tod abfinden, suchen die Menschlichen nach Antworten. Warum geschieht das alles?
Mit der lokalen (anerzogenen) Religion versucht der Mensch dann, diesen Wissensdurst zu stillen.
In der Regel führt das in eine Sackgasse.
Mehr und mehr Menschen wollen einem rachsüchtigen Gott dienen, der wie ein Ramschkönig mit Jungfrauen um sich schmeißt, wenn sich seine Kinder gegenseitig abschlachten. Es knallt und rummst und Köpfe rollen.
Der fanatische Islamismus, von dem sich Muslime weltweit distanzieren, ist wohl das Extremste, was die Religionen dieser Welt gegenwärtig zu bieten haben.
Der innere und äußere Djihad (was Selbstfindung und Weitergabe des Erlernten bedeutet) als Instrument für Vergewaltigung, Kulturschändung, Mord und Totschlag.
Auf der anderen Seite der Extreme stehen die Atheisten, die auf den ersten Blick nicht so viel Schaden anrichten, wie gläubige Fanatiker.
Genau betrachtet beinhalten sie allerdings jene Menschen, die sich wie die Axt im Walde benehmen, eben weil sie an nichts glauben.
Bänker, Lobbyisten, Wirtschaftsbosse und eiskalte Wissenschaftler arbeiten Hand in Hand, spielen selber Gott und fürchten keine Konsequenzen.
Dazwischen stehen unzählige Glaubensformen, die im Vergleich weniger Einfluss auf das heutige Weltgeschehen haben.
Die Kirche hat ihren heiligen Krieg und die Inquisition hinter sich, richtet mit antiquierten Vorstellungen dennoch genug Schaden an und bietet wenig Antworten.
Gesetze aus Büchern, die vor 2000 Jahren geschrieben und nachweislich verfälscht/gekürzt wurden, sind kaum auf die heutige Zeit anwendbar.
Christliche und muslimische Dogmen wirken auf Atheisten naiv und peinlich, sind lediglich eine Bestätigung für den eigenen Unglauben.
Dann wären da die Hindus mit ihrem unmenschlichen Kastensystem, der Buddhismus mit einem verwirrten Dalai Lama, der meint, er könne als Biene wiedergeboren werden und massenhaft selbsternannte spirituelle Führer, die mit ihrem eigenen Kult Millionen ergaunern.

Insofern liegt der Atheismus im Trend. Es gibt kein schöpferisches Ur-Bewusstsein, keinen tieferen Sinn, alles ist sinnlos. Punkt! Aus!
Wir denken schwarz oder weiß, entweder Darwin, oder Gott.
Schöpfung und Evolution? Beides? Undenkbar!
Setzen wir einen Atheisten und einen religiösen Dogmatiker zur Diskussion an einen Tisch, kommen wir nicht weit.
Der Atheist, stolz, aufgeklärt, nimmt von Vornherein eine gehobene Position ein und der Dogmatiker verstrickt sich in Widersprüche.
Ein Gott, der besonderen Wert auf Kleiderregeln, Gebetsarten und Opfergaben legt, entbehrt in der Tat jeder Logik.
Ob aber ein schöpferisches Ur-Bewusstsein an sich jeder Logik widerspricht, wäre zu hinterfragen.
Deshalb nehme ich den religiösen Fanatiker raus, stell seine alten Schinken zurück ins Regal und versuche, bei der Logik zu bleiben. Mal sehen, wie weit ich komme...

In der empirischen Wissenschaft ist man sich darin einig, dass keine Energie im Universum verloren geht.
Man weiß um Ursache, Wirkung und Reflexion, sofern es physikalische und chemische Prozesse betrifft, man weiß um den „goldenen Schnitt“, eine Gleichung, die sich überall in natürlichen Strukturen findet und somit ist man sich einig, dass alles Sein im Universum einer mathematischen Logik unterliegt.
Man tut sich schwer mit der Unendlichkeit, sagt, dass sich der Raum ausdehnt, ohne zu hinterfragen, worin sich dieser Raum befindet, doch im großen und Ganzen ist man sich einig, dass es das Gesetz der Logik gibt und insofern logisch argumentiert werden darf.
Da Wunder jeder Logik widersprechen, reden wir mal nicht vom „Wunder des Lebens“ sondern nehmen dieses als selbstverständlichen Zufall hin. Leben? Logo!
Logischerweise gibt es keine Seele im Lebewesen, die unabhängig von Raum und Zeit existieren kann, nur ein auf chemischen und biologischen Prozessen basierendes Nebenprodukt namens „Bewusstsein“, das mit dem Dahinscheiden der Hülle verpufft.
Gehen wir zurück zu Punkt 1:
Keine Energie im Universum geht verloren und das gilt auch für die Information, die sie enthält. Bewusstsein ist eine Form von Energie. Allein die Willenskraft kann sprichwörtlich Berge versetzen. Dass Information nicht an den ausführenden Körper gebunden ist, wissen wir spätestens seit der Entdeckung der Radiowellen.
Insofern wäre die Existenz von eigenständigem Bewusstsein (Seelen) nicht unlogisch, allenfalls individuell mehr oder weniger leicht vorstellbar.

Die Anpassungsfähigkeit der Natur, die komplexen biologischen Formen bis hin zum kleinsten Teilchen, das mit seinen Elektronen und Protonen wiederum ein kleines Sonnensystem darstellt, nehmen wir als selbstverständlich und logisch hin.
Und doch hapert es an einem bestimmten Punkt mit der Logik im Universum:
Die Chancengleichheit. Sie ist offenbar nicht gegeben.
Wir kommen als Frosch, Kuh oder Mensch zur Welt, mit oder ohne Behinderung, werden gleich nach der Geburt verspeist, leisten Sklavendienste oder leben in einer Luxusvilla, sind extrem bekloppt, asozial oder super schlau und empathisch.
Eine bis ins kleinste Detail durchstrukturierte, faszinierende Arschkartenlotterie.
Susanne sitzt glücklich in der Sonne und Oskar hat Krebs.
Früher hat Oskar an Gott geglaubt, einfach so, weil man ihn dazu erzogen hat, aber seit der Diagnose sieht er das anders. Und wenn er die Glotze anmacht und sieht, was Gott alles zulässt, stellt er dessen Existenz umso mehr infrage.
Dabei wäre es aus Sicht eines schöpferischen Ur-Bewusstseins doch völlig unlogisch, sich ständig einzumischen, sich selbst zu einem Marionettenspieler zu degradieren.
Viel logischer wäre bei der breiten Spanne der unterschiedlichen Lebensqualitäten, wenn sich diese auf verschiedenen Erfahrungs- und Bewusstseinsstufen bewegen.
Und das würde logischerweise implizieren, dass ihre Taten und Gedanken als Energie mit Informationswert genauso den Gesetzen von Kausalität und Reflexion unterliegen, wie alles Materielle in Raum und Zeit, so dass sie über multiple Anläufe (Reinkarnation) die Zusammenhänge verstehen, das Wesentliche erkennen und zum Ursprung zurück finden.
Was läuft hier also? Eine sinnfreie Arschkartenlotterie oder das Programm eines Ur-Bewusstseins, das sich in der Dualität von Raum und Zeit durch unzählige Individuen mit freiem Willen, die auf Bällen durch das Nichts sausen, selbst erfährt?
In Anbetracht der genannten Umstände dürfte die zweite Option das Bild eines logischen Universums abrunden.

Der Atheist wird nun kontern, das sei Wunschdenken verzweifelter Menschen, die sich nicht mit der Ungerechtigkeit des Universums abfinden wollen.
Wiedergeburt und Karma sind was für Spinner. Wenn der Körper tot ist, gilt das auch für das Bewusstsein, die Psyche, die Gedanken.
Unzählige Hinweise auf Nahtoderlebnisse, bei denen die temporär Verstorbenen einen Lichttunnel und die Begegnung mit geliebten Menschen beschreiben, werden von Psychologen als Massensuggestion abgetan, bei der das sterbende Gehirn einen einprogrammierten Film abspielt.
Problematisch wird diese Erklärung, wenn der betreffende Mensch nachweislich Herz- und Hirntod war, und dennoch aufs Wort und Detail genau wiedergeben kann, worüber sich die OP-Ärzte unterhielten und was sie taten, nachdem sie den Tod des Patienten feststellten.

Man muss weder ein Nahtoderlebnis noch eine Heiligenvision haben. Jeder Mensch ist in der Lage zu erkennen, dass es mit positiven Gedanken und Taten besser läuft, dass der Geist den Körper formt und jung hält oder krank macht. Geist formt Materie.
Die Natur zeigt uns, dass sowohl im Mikro- als auch im Makrokosmos alles in Symbiose zueinander steht und somit als ein Ganzes zu betrachten ist.
Im Grunde liegen alle Puzzleteile vor uns ausgebreitet und man mag sich fragen, warum für so viele Menschen ein Universum ohne Chancengleichheit und tieferen Sinn so viel leichter annehmbar ist.
Bei den meisten liegt der Grund in der Erziehung. Wer als Kind katholisch indoktriniert wurde, stellt Glaubensfragen unter Umständen genauso infrage, wie atheistisch erzogene Menschen.
Die Bibel ist eine einzige Sackgasse. Ewige Verdammnis oder ewiges Paradies.
Wie soll man den rechten Weg einschlagen, wenn man schon als Kleinkind verhungert?
Es gibt viele Hinweise, dass die Message von Jesus einst um jene Zeilen gekürzt wurde, die mit dem buddhistischen Kreis der Wiedergeburt konform gingen.
Die Angst vor dem Tod ist wohl das größte Machtinstrument, das sich die Kirche und christlich orientierte Nationen seit Langem zu Nutze machen. Auch im Koran finden wir nur ewige Verdammnis oder das Paradies.
Es ist dieses unsägliche extreme Schwarz-Weiß-Denken, das die Menschheit mehr und mehr spaltet.
Wir tappen konsequent im Dunkeln, egal ob wir als religiöser Prediger ein irrationales Dogma lehren oder als Atheist in einem irrationalen Universum ohne Chancengleichheit leben.
Darwinisten sehen in den Spuren der Evolution den Beweis für die Nichtexistenz Gottes.
Warum ein Ur-Bewusstsein sich nun ständig einmischen sollte, statt seiner Schöpfung eigenständige Entwicklung zuzusprechen, bleibt ein darwinistisches Geheimnis.
Kreation und Evolution sind sowenig widersprüchlich, wie ein verwilderter Garten.

Nun magst Du sagen, das sei Dir alles egal, Du brauchst keine Reinkarnation, Du hast Dich damit abgefunden, dass Du irgendwann stirbst, dann ist Schluss und wenn nicht, auch gut.
Das machen Milliarden Menschen, die ihr Leben als einmalig betrachten und deshalb umso mehr Angst vor dem Ende haben. Und wenn nicht um sich selbst, dann um jene, die sie lieben.
Auf der anderen Seite lauern jene, die sich diesen Umstand zunutze machen und von der Angst profitieren, die Möglichkeiten sind so vielfältig...
Die vermeintlich einmalige Existenz treibt das Ego dazu, die kurze Zeitspanne mit so viel Macht, Erfolg, Erlebnissen und Gedöns wie möglich zu füllen, Hauptsache es schmeckt und nach mir die Sintflut, unsterblich wird man allenfalls durch das, was man der Menschheit hinterlässt.
Schau Dich um in der Welt und frag Dich, ob das alles so sein würde, wenn die Menschen wüssten, dass sie nur sich selbst schaden können, während unverdientes Leid seinen Ausgleich findet.
Die kindliche Angst vor dem Tod der Eltern, das schnelle einfügen in die Raff- und Gier-Gesellschaft, alles was daraus resultiert, ganz selbstverständlich und doch komplett überflüssig.
Würden die Menschen ihre Erde genauso unwirtlich gestalten, wenn sie wüssten, dass sie wiederkehren?
Wenn jedes Bewusstsein seine eigene individuelle Evolution durchlebt, kann bei logischer Betrachtung kein Mensch als Insekt reinkarnieren, sowenig wie ein Insekt den Quantensprung zur Menschwerdung schafft.
Insofern werden wir bei der Rückkehr bei vollem Bewusstsein mit dem konfrontiert, was wir hinterlassen haben, egal wie lange wir brauchen, um die Zusammenhänge zu verstehen.
Ich sehe in der Frage nach dem Sinn allen Lebens im Universum weniger eine Glaubensfrage als eine Frage des Willens, gegebene Hinweise und Aspekte zu einem logischen Bild zusammenzufügen.
Auf den Gottesbeweis im Reagenzglas können wir lange warten, wir haben ihn im täglichen Leben jeden Tag vor Augen.
Allein die Menge an nötigen Zufällen, damit überhaupt Leben entstehen kann, brachte schon viele Wissenschaftler dazu, eine schöpferische Kraft in Betracht zu ziehen.

Du hast einen freien Willen und unendlich viel Zeit.
Falls Du sie nutzt, um Bestätigung für meine Zeilen zu suchen, findest Du sie im hier und jetzt, in Dir selbst, wenn Du den Lärm im Kopf gezielt ausschaltest (ZEN).
Das Selbstvertrauen, intuitives Wissen als solches anzuerkennen, wird Dir dabei frei Haus mitgeliefert.
Dein Ego könnte Schaden nehmen, aber das ist nur zu Deinem Vorteil.
Und sicher kann es nicht schaden, wenn wir unseren Kindern ein tröstlicheres Weltbild liefern als das, was Christen und Atheisten vermitteln.
Dazu braucht es weder Dogmatismen noch Firlefanz. Nur Liebe und die Logik der Chancengleichheit.

So bedanke ich mich fürs Lesen und schließe ich mit dem bekannten Satz „wir sind keine physischen Wesen, die eine geistige Erfahrung machen, sondern geistige Wesen, die eine physische Erfahrung machen“. ;o)

Schlunz